Spielbericht zum letzten Spieltag der Saison 2013, Liga 2, 253 vs GAH.
Wir haben es geschafft. Aber es war ein Ritt auf dem Rasiermesser. Will sagen: das war eng. Aber: 253 steht nach dem Sieg gegen die Galaktischen Heckenscheren vorgestern Abend auf Platz 2 der 2. Hamburgliga. Die bisher beste Platzierung einer Stader Mannschaft überhaupt. Und der Platz für das Relegationsspiel nach oben.
Mit dem Spiel vorgestern Abend hat die Liga 2 auch ihre Saison beendet. Freut mich, dass wir die ersten sind
Hier die abschließende Tabelle:
Interessant finde ich durchaus, dass die 3 Aufsteiger auf Platz 1-3 zu finden sind. Das zeigt deutlich, dass die Nivellierung der Hamburgliga noch in vollem Gange ist, da sind noch viele starkte Teams in den unteren Ligen die nach oben müssen. Aber darüber will ich mich gar nicht auslassen. Zum Spiel!
Technisch haben wir keine Kosten und Mühen gescheut. Und mir „wir“ meine ich Bert, der es mal wieder geschafft hat, sich selbst zu übertreffen. Die Premiere eines Live-Streams ins Internet hat sehr gut geklappt und wir können Bert mal wieder nicht genug danken dafür. Dazu gab es noch Live-Ergebnisse und den obligatorischen Twitter-Feed (für den ein oder anderen, der mit Edge nicht genug Bandbreite für einen Stream hatte ;-)). Ich glaube, eine bessere Heimspiellocation kann man sich nicht wünschen.
Auf dieses Spiel haben wir hin gearbeitet. Vom Training, der Analyse des Gegners, dem Ausmerzen der eigenen Schwächen bis hin zum extrem frühen Treffen und einspielen haben wir alles getan, um mit einem Sieg aus der Saison zu gehen. Doch auch die Galaktischen Heckenscheren kamen, um zu siegen. Und sie kamen mit einer leicht besseren Position – für uns musste ein Sieg her, den GAH hätte ein Unentschieden gereicht, um Platz 2 zu halten.
Die Aufstellung war schnell gemacht – ein fünftes Doppel spielen wir so gut wie nie, und wenn bei einem Heimspiel Paddy da ist, dann gibt es ein Goalie. Auch haben wir im Laufe der Saison genug Aufstellungen probiert, um zu wissen, was geht. Also legen wir los… denn das Spiel ist ein Krimi und von der Spannung her der Tabellensituation durchaus angepasst.
Zu erst am Tisch: Benedikt und ich. Und es geht auch gut los. Wir schenken uns nichts und spielen beide gut 5 auf 3, auch die 3 ist gut. Bei Bene noch einen Tick besser, ich muss das ganze mit einem Ei von hinten ausgleichen. Offensichtlich war mein Stellungsspiel auch okay, ich habe mir keinen seiner Zieher von hinten gefangen (und vor denen hatte ich echt Angst!). Trotzdem ist es mal wieder die Quote der 3, die Bene zum 6:5 nach vorne bringt. Aber ich habe ein kluges Time-Out beim Ballbesitz auf der 2 genommen: klug deshalb, weil Lisa zu mir sagt: „Warum spielst Du denn keinen Zieher?“. Das war die Idee, die mir gefehlt hatte. Geguckt – und Bene hat die Mitte ein bisschen zu offen gelassen. Der passt. Auf das 6:6 bin ich durchaus stolz, ist das Hinspiel noch mit 7:5 an Benedikt gegangen. Unentschieden. Das wird wohl ein langer Abend…
Danach spiele ich gegen Uli. Hier bin ich nicht ganz so stolz
Ich weiß nicht mehr, wie hoch ich geführt habe, aber das Spiel habe ich anfangs dominiert. Und habe – stark von Uli – die Führung nicht nutzen können. Ball für Ball kommt er ran – zeitweise spielt er fast alleine. Aber ich fange mich noch, und zwar gerade noch so: ohne das Time-Out zum Tor Nr. 5 vom mir wäre das ganz schön eng geworden. Uli spielt weiter, ich brauche eine gefühlte Ewigkeit um Bude Nr. 6 zu machen. Beim 5:5 gelingt es mir endlich, aber Uli legt den nächsten gleich durch und rein. Aus. 6:6. Unentschieden. Das wird ein laaaanger Abend
Jetzt spielen Dennis und Paddy gegen Matthias und Niels. Anfangs läuft es bei Dennis und Paddy – Dennis legt gut durch, blockt vor allem gut auf der 5 und trifft vorne auch. 5:3 geht der Satz an uns. Aber Dennis 3 bröckelt. Wir gratulieren ihm an dieser Stelle mal zu bestandener Prüfung, aber das daraus entstandene Trainingsleck lässt sich auf seiner 3 heute leider sehen. Es ist bald Ratlosigkeit in seiner 3 – auch ein Wechsel von Paddy nach vorne nützt nichts. Matti ist es nur recht – er hält wirklich gut. Und was macht Niels? Das, was jeder Stürmer machen sollte! Tore! Der zweite Satz geht damit an die Heckenscheren. Auch mit 5:3.
Es steht….. unentschieden! Langer Abend und so. Wissenschon.
Schluß mit unentschieden. Jetzt spielt Dennis, unsere One-Man-Show. Wir wollen Punkte sehen. Sebastian ist sein erster Gegner. Der zeigt einen guten Jet auf Ballbreite nach links und kann Dennis ein ums andere Mal auf der 5 von der Bande weglocken und durchlegen. Aber es nützt alles nichts. Dennis spielt sich warm. Und ist überlegen auf allen Stangen. Mit 7:2 holt Dennis das erste Einzel und wir führen! Ha! 6:4! Wird schon!
Aber zu früh gefreut. Es folgt ein… unentschieden! Dennis und Matthias wollen sich nicht auf einen Sieger einigen. Denn Matti spielt stark! Dennis 3 hatte er sich im Doppel schon ausgeguckt und nutzt dieses eiskalt. Das war der entscheidende Faktor. Dennis ist irgendwann nicht mehr im Flow, nimmt sogar ein Time-Out auf der 3 (waaaas?). Aber den Schuß versemmelt er und Matti zieht kurz von der 5 ab und holt das unentschieden. Ein starkes Spiel von ihm, Respekt.
Nach diesem (ich mag es schon nicht mehr sagen) unentschieden steht es 7:5.
Letztes Doppel vor der Halbzeit! Torben und Bert auf der einen, Benedikt und Sebastian auf der anderen Seite des Tisches. Junge hab ich ‚nen Herzkasper gekriegt in dem Spiel. Bene ist on fire. Alter. Der hat vielleicht im gesamten Spiel mal einen auf der 5 nicht durchgelegt. Die Quote war DER HAMMER. Torben ist noch in der Umkleine, kein Pass kommt an, wenn er sich mal für den richtigen entscheidet stimmt die Länge nicht. Auch Wechsel im Sturm bringen die 253er nicht nach vorne, und Bene hat Bälle ohne Ende. 5:2 holt er fast im Alleingang den ersten Satz. Wie Torben und Bert im zweiten Satz noch ein 5:4 hinbekommen haben ist mir ein Rätsel. Naja, nicht ganz: Bert hält zusehends besser und die taktischen Wechsel sind nun wirklich gut. Aber nichtsdestotrotz, der zweite Satz war ein Kampfsieg. Ein Zieher von Torben auf kurz hat es beendet, der Stein, der mir vom Herzen fiel war nicht gerade klein. Als auch dieses Doppel: unentschieden!
Es steht immer noch 2 vor für uns zur Halbzeit, nämlich 9:7.
Nun folgen 2 Goalies. Der Diskussion nach war die Entscheidung, wer die spielen soll, bei den Scheren nicht ganz einfach. Aber sie haben alles richtig gemacht, denn es läuft. Paddy lässt sich erst von Nils, und dann von Uli den Schneid abkaufen. Ein paar taktische Fehlentscheidungen führen dazu, dass er schnell in beiden Spielen hinten liegt. Und dann kommen die Banden nicht. Ärgerlich. Beide Scheren jetten fröhlich von hinten, und das klappt. Paddy schiesst zwar schönere Tore, derer aber nur 7. In zwei Spielen. 7:4 verliert er gegen Nils, 7:3 gegen Uli. Dass Paddy zwei GW verliert, war schon ungewöhnlich und bringt uns ein bisschen in Zugzwang….
Nun steht es 11:9 gegen uns.
Naja, wenigstens kein Unentschieden ;-).
Es folgt unser dynamisches Duo, Bert und Dennis. Doch leider folgt nun auch ein nach wie vor extrem gefährlicher Bene, Matti hat er mit im Gepäck.
Und auch Dennis hat Probleme mit Benedikts 5. Ein ums andere Mal kann Bene durchlegen. Und Dennis schiesst ja heute auch so gerne gegen Matti…
Aber es reicht in Satz 1. 5:4. Für uns. Doch im zweiten Satz ist es einfach aus bei uns. Bene zeigt noch mal, was er kann, Matti unterstützt ihn mit Zauber-Ziehern von hinten (aus der Bewegung – krank! Also. Geiles Ding, echt!). Mit 5:1 lassen die Scheren nichts anbrennen.
Aber hey: das Doppel musste doch unentschieden ausgehen, oder?
Es steht 13:11 gegen uns.
Torben muss es reißen. Torben. Muss. Es. Reißen. Zwei Einzel spielt er nun, und das Doppel mit mir. 6 Punkte muss er holen, 8 sind im Pott. Wenn das mal keine Motivation ist.
Apropos Motivation: nachdem er das erste Doppel ja eher suboptimal gespielt hat, habe ich ihn mir vor seinen Spielen noch mal geschnappt. „Atmen“ sage ich ihm. Das ist die Devise. Also, unter uns, ich habe viel mehr gesagt. Kluge Sachen und so. Über mentale Stärke referiert, Techniken und Taktiken vermittelt, das volle Programm. Atmen. Das ist hängengeblieben. Najanun, was soll’s, hat ja geklappt
Denn Torben geht völlig umgewandelt gegen Niels an den Tisch. Kein Vergleich zum ersten Doppel. Jetzt ist er da, und zeigt, was er kann.
Er legt durch, trifft, blockt, trifft. Ist voll im Flow. Das 4:0 ist schnell erspielt, Niels hat zwar ein paar Bälle vorne, kann aber erst jetzt einen Anschlusstreffer erzielen. Doch Torben legt nach, behält den Schwung der ersten Bälle bei. Einen weiteren Gegentreffer gibt es noch, aber Torben ist da. 7:2 geht das Einzel an ihn. Es steht 13:13. Unentschieden.
Einzel zwei für Torben, Gegner: Benedikt. Da stehen sie nun, jeder „Tagesbester“ seiner Mannschaft. Und spielerisch und technisch ebenbürtig. Mit nicht unähnlicher Spielweise… Brush Pässe auf der 5, Jet aus der Mitte auf der 3, Zieher von hinten.
Und sie legen so los, wie man es erwartet: auf hohem Niveau. Beide legen durch, beide treffen. Bei Bene kommen zur 3 noch ein Schuß von der Mitte, bei Torben noch ein Zieher von hinten dazu. Und es bleibt spannend – und ausgeglichen. Zwischendurch legt Bene ein bisschen vor, schießt sogar das Tor zum Unentschieden. Damit ist für uns klar: wir müssen beide Sätze im letzten Doppel holen. Torben macht noch das mental wichtige letzte Tor zum 6:6 und wir gehen beim Stand von 14:14 in den Showdown.
Spannender geht es nicht. Unentschieden. Vor dem letzten Doppel. Den Galaktischen Heckenscheren reicht ein Satz, wir müssen beide holen. Am Tisch stehen unser druckerprobtes Doppel Torben und ich, für die Scheren sind es Uli und Sebastian.
„Mit Eiern an den Tisch gehen, das ist wichtig“ hat Alex uns am Vortag mit auf den Weg gegeben.
Und genau das ist der richtige Weg. Ich habe Torben noch schnell meine Erfahrungen aus dem Einzel gegen Uli mit auf den Weg gegeben und dann geht es los. Showtime.
Uli legt durch und verliert den Ball, Torben kriegt ihn dadurch auf die 3. Bam rechts. Anstoß Uli, Block Torben, durchgelegt, Bam links. Uli legt durch, der Ball wird von Torben abgefälscht und landet bei mir. Ich brate Torben das Ding nach einem geblockten Pass unter die 3. Torben Jet nach links, Bam, 3:0, Time-Out Heckenscheren. DAS ist mit Eiern an den Tisch gehen.
Die Auszeit war gut gewählt, denn Uli legt durch und trifft vorne, schickes Ding nach rechts. Torbens nächster Ball geht gegen den Pfosten. Jetzt wird das Spiel langsamer, die Bälle sind länger auf dem Tisch. Weder Seb noch ich sind in der Lage, unsere Stürmer mit Pässen zu füttern. Als der Ball wieder bei Uli landet, jettet er mir zum 3:2 zwischen die Puppen. Doch Torben legt durch und findet auch die Mitte als Lücke. Jetzt läuft die Tor-Maschine wieder. Denn auch Uli legt durch und trifft. 4:3. Torben verschiesst einen. Ich ziehe einen Zieher von hinten zu lang. Aber Ball landet auf Torbens 3. Time-Out, Time-In, Jet rechts, Tor. 5:3 im ersten Satz für uns. One more to go.
Satz 2: Wir legen so los, wie im ersten Satz. Uli legt durch, ich blocke, der Ball kommt zu Torben, der trifft. Uli fängt den Ball beim Durchlegen nicht, ich sammel den ein, lege ‚nen Zieher auf und passe Torben unter die Mittelpuppe, der trifft erneut. Uli legt durch, ich blocke, der Ball rollt zu Torben, der trifft. 3:0, Time-Out Heckenscheren. Gut dass ich meine Verteidigung umgestellt habe, Uli hat Probleme mit einer langsameren Defense. Wieder gelingt der Anschlusstreffer, wohl aber nicht von der 3, sondern als Nachschuss von der 5 nach einem Nachschuss von der 3. Die Duplizität der Ereignisse: auch in diesem Satz fällt das 3:2. Wieder von Uli, Jet links kurz. Damn. Das Spiel ist wie in Satz eins in dieses Phase ruhiger. Pässe und Schüsse werden geblockt, die Bälle sind an vielen Puppen. Der Ball kommt zu mir, ich lege erst den Zieher auf, überlege es mir dann aber (glücklicherweise) anders. Die letzten Zieher waren gut verteidigt, eine richtig schöne Lücke konnte ich da nicht ausmachen. Also nehme ich den Ball in den Backpin auf die untere Puppe und siehe da: schräg ist offen. Ich drücke das Ding durch und er geht Sebastian genau zwischen die Puppen. 4:2, der war wichtig. Uli will nun durchlegen, fängt den Ball auf der 3 aber nicht, der verspringt und landet auf Torbens 3. Er nimmt sofort das Time-Out. Matchball. Er fragt mich, ob ich den schießen will. Bert kommt dazu und sagt: „Auf keinen Fall. Den schiesst Du.“. Nun hatte Torben die letzen Bälle verschossen, aber trotzdem war er gut im Spiel. Die Entscheidung war richtig. Time-In, er legt den Ball auf, und trifft auf links. Das war es. 5:2. Der letzte Ball einer spannenden Partie, der letzte Ball der regulären Saison. Und wir haben es wirklich gemacht.
18:14 lautet das offizielle Endergebnis.
„Voll geil dieses Atmen“ sagt Torben. Gern geschehen.
Wir bedanken uns bei den Galaktischen Heckenscheren, das war ein starkes Spiel und hat richtig Spaß gemacht. Wir drücken Euch die Daumen für die nächste Saison!
Ich bin platt, wir haben es tatsächlich geschafft. Wow.
Freunde, wir sehen uns am Tisch.
Hauke
PS: @Nina: Jau, dieses Eier haben scheint wichtig zu sein
PPS: Link zum Spiel: http://kickern-hamburg.de/liga-tool/mannschaftswettbewerbe?task=begegnung_spielplan&veranstaltungid=55&id=3447